
Die medizinische Grundversorgung in ländlichen Gebieten Afrikas scheitert oft an mangelnder Mobilität. So betragen Entfernungen zum nächstgrößeren Ort in der Sub-Sahara-Region teilweise bis zu 600 Kilometern. Die rechtzeitige Behandlung von Erkrankten, das frühzeitige Erkennen und Verhindern von Epidemien sowie eine angemessenes Gesundheitsvorsorge für die gesamte Bevölkerung stellen eine große Herausforderung dar.
Im Rahmen des Projekts PreCare wurde eine kostengünstige Plattform zur Montage auf Pickups entwickelt, die vorklinische Untersuchungen, Tests und Impfungen auch in entlegenen Gebieten ermöglicht. Die Versorgungseinheiten bieten dabei Stauraum für diverse medizinische Geräte und Wirkstoffe und enthalten modulare Elemente wie eine Wasseraufbereitungsanlage, Desinfektionsmittelproduktion, einen Kühlschrank sowie eine Telekommunikationseinheit. Photovoltaikmodule und eine Batterie ermöglichen zudem einen autarken Betrieb der Plattformen.
Die mobile Plattform PreCare kann durch ihren modularen und universellen Aufbau an die jeweiligen örtlichen und inhaltlichen Anforderungen angepasst werden. Je nach Ausstattung kann der Einsatzzweck variiert werden. Das System ist geeignet, um eine medizinische Grundversorgung in abgelegenen Gebieten zu etablieren oder kommunale Gesundheitsprogramme aufzubauen. Darüber hinaus kann es zum Monitoring von Infektionserkrankungen, und damit zur Früherkennung von Epidemien ebenso eingesetzt werden wie zur Erstversorgung im Katastrophenfall. Unterschiedlichsten Hilfsorganisationen und selbst dem Tier- und Artenschutz bietet die mobile Einheit, die auch in ein kleines Labor umgewandelt werden kann, eine wertvolle, flexibel einsetzbare Unterstützung. Des Weiteren kann die Plattform für die Erprobung neuer Produkte in schwer zugänglichen Gebieten und für Forschungszwecke genutzt werden.