Fraunhofer-Forscherinnen und Forscher veröffentlichen Whitepaper

Skalierbare Herstellung von Arzneimitteln für neuartige Therapien

Pressemitteilung /

Automatisieren, standardisieren, digitalisieren – Schlagworte, die derzeit in ziemlich allen Bereichen von Bedeutung sind, so auch bei der Herstellung von Medizinprodukten oder Arzneimitteln. Ein wichtiges Ziel dabei ist die Qualitätssicherung bei einer gleichzeitigen Reduktion der Kosten. Am Beispiel neuartiger und personalisierter Zell- und Gentherapeutika erörtern Forschende aus neun verschiedenen Fraunhofer-Instituten, darunter auch das Fraunhofer IST, in ihrem White Paper »Skalierbare Herstellung von ATMPs«, welche Kernbausteine für eine standardisierte und automatisierte Produktion notwendig sind.

Whitepaper »Skalierbare Herstellung von ATMPs«,
© Fraunhofer
Whitepaper »Skalierbare Herstellung von ATMPs«,

Arzneimittel für neuartige Therapien (Advanced Therapy Medicinal Products, kurz ATMPs) sind ein großer Hoffnungsträger, wenn es darum geht, schwere Erbkrankheiten oder Krebs zu behandeln. Derzeit ist für die Herstellung von ATMPs jedoch häufig der Einsatz von komplexen und lediglich teilautomatisierten Geräten notwendig. Viele Abläufe müssen manuell eingestellt werden, was zeit-, personal- und dadurch auch kostenintensiv ist. Ziel ist daher eine standardisierte und automatisierte Produktion von ATMPs. Bei der Entwicklung und Herstellung von neuen Wirkstoffen und dem Einsatz von therapeutischen Zellen sowie innerhalb der jeweiligen Produktions- und Prozessketten spielen Oberflächen oftmals eine entscheidende Rolle. Das Fraunhofer IST hat daher im Rahmen des Whitepapers in verschiedenen modelldatenbasierten Ansätzen geprüft, wie mithilfe von Beschichtungsprozessen und Oberflächeneigenschaften bestehende Produktionssysteme weiterentwickelt und Entwicklungszeiten verkürzt werden können.

Hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang sterile und antimikrobielle Oberflächen, die beispielsweise durch eine Hitze-, Plasma- oder UV-Behandlung erzeugt werden können und die sicherstellen, dass weder das Personal noch die Produkte kontaminiert werden. Barriere- und Diffusionsschichten oder Antihaftbeschichtungen sind ein weiteres Beispiel, sie erlauben beispielsweise in geschlossenen Systemen wie Zuleitungsschläuchen einen rückstandslosen Transport und verhindern in Dosiersystemen eine Änderung der Wirkstoffkonzentration z.B. durch Anhaftungen.

Herausgeber:

Prof. Dr. Thomas Bauernhansl (Fraunhofer IPA)
Prof. Dr.-Ing. Christian Brecher (Fraunhofer IPT)
Prof. Dr. Anita Schöbel (Fraunhofer ITWM)
Prof. Dr.-Ing. Peter Liggesmeyer (Fraunhofer IESE)
Prof. Dr.-Ing. Welf-Guntram Drossel (Fraunhofer IWU)
Prof. Dr.-Ing. Peter Elsner (Fraunhofer ICT)
Prof. Dr.-Ing. Christoph Herrmann (Fraunhofer IST)
Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann (Fraunhofer IPK)
Prof. Dr. Dr. Ulrike Köhl (Fraunhofer IZI)

 

Jahr:

2022

Letzte Änderung: