Automatisierte Reinigung und Vorbehandlung

Die COVID-19-Pandemie hat deutlich gezeigt, wie wichtig schnelle und einfache Reinigungs- und Desinfektionssysteme in unserem Alltag sind. In öffentlichen Gebäuden, medizinischen Einrichtungen oder in der Mobilitätsbranche – überall besteht unverzichtbarer Bedarf an nachhaltigen, möglichst leicht zu reinigenden Oberflächen. Das Fraunhofer IST arbeitet daher an der Entwicklung automatisierter und auf die Oberfläche und die Verschmutzung angepasster Prozeduren für eine effiziente und materialschonende Reinigung.

Das 3., 6., 9. und 12. Ziel für nachhaltige Entwicklung der UN
Modulare Plasmaquelle zur Reinigung und Desinfektion von Oberflächen.
© Fraunhofer IST, Paul Kurze
Kompakte Plasmaquelle mit integrierter Hochspannung und Absaugung zur Reinigung und Vorbehandlung.

Nachhaltige Lösungen für saubere Oberflächen

Gebäude-Innenräume oder das Interieur in Fahrzeugen sind von einer hohen Materialvielfalt und verschiedenen Geometrien geprägt. Hochwertig anmutende Materialien, funktionelle Oberflächen mit Touch-Funktionen oder Textilien sind unterschiedlichsten Belastungen und Anforderungen ausgesetzt. Optimale, auf eine Langlebigkeit der Materialien und Oberflächen abgestimmte Reinigungsprozeduren sind dabei extrem komplex, da oft für jede Oberfläche ein anderes Reinigungsmittel benutzt werden muss. Dies verursacht hohe Kosten, große Umweltbelastungen und führt häufig auch zu Fehlern, die eine irreversible Schädigung der Oberflächen zur Folge haben können.

Multifunktionelle Oberflächen und innovative autarke Reinigungssysteme

Am Fraunhofer IST bieten wir kundenspezifische Lösungen für multifunktionelle Oberflächen, die zum Beispiel antimikrobielle, schmutzabweisende oder flammhemmende Eigenschaften haben. Dabei nutzen wir eine umfassende Oberflächenanalytik und können damit u. a. Schichtzusammensetzung, -stabilität sowie Benetzung und Mikrobiologie bewerten. Ergänzend dazu entwickeln wir neue Reinigungssysteme, die auf das Material angepasste Reinigungsprozeduren durchführen sollen. Hierzu zählt die Entwicklung von kompakten Plasmaquellen, die in robotergeführte und mobile autarke Systeme integriert werden können, sowie Systeme zur In-situ-Herstellung von ozoniertem Wasser.

Nachweis des Reinigungseffekts für Triglyceride (vgl. Hautfett) durch Fluoreszenzuntersuchungen nach Plasmabehandlung.
© Fraunhofer IST
Nachweis des Reinigungseffekts für Triglyceride (vgl. Hautfett) durch Fluoreszenzuntersuchungen nach Plasmabehandlung.

Ausblick – Automatisierte Reinigung

Die umfassende Kenntnis von Oberflächen- und Materialeigenschaften sowie unterschiedlicher Reinigungssysteme ermöglicht es, auf die Problemstellung angepasste Reinigungsprozeduren anzubieten. Perspektivisch sollen Sensoren zur Material- und Schmutzerkennung in die Reinigungssysteme integriert werden, um datenbasiert auf das Material und die Verschmutzung ausgerichtete automatisierte Reinigungsprozeduren sowie neue optimal zu reinigende Oberflächen zu entwickeln.

Das Projekt

Das Projekt wurde finanziell von der Fraunhofer-Gesellschaft im Rahmen des Projekts »MobDi – Mobile Desinfektion« gefördert 

Das Projekt

Das Projekt »MobDi« ist Teil des Aktionsprogramms »Fraunhofer vs. Corona« der Fraunhofer-Gesellschaft, das noch zahlreiche weitere Initiativen für die Pandemiebekämpfung unterstützt.

 

Vollständiger Projekttitel: Mobile Desinfektion – MobDi

 

Projektlaufzeit:

1.10.2020 bis 30.11.2021

 

Projekte im Anti-Corona-Programm am Fraunhofer IST

Mit zahlreichen Projekten beteiligt sich das Fraunhofer IST bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie. Hier erhalten Sie einen Überblick über die aktuellen Aktivitäten des Fraunhofer IST in Bezug auf die Bewältigung direkter Auswirkungen sowie späterer Folgen der Pandemie:

Ein Webspecial zum Aktionsprogramm »Fraunhofer vs. Corona« und zu Projekten verschiedener Fraunhofer-Institute finden Sie unter diesem Link: 

Webspecial »Fraunhofer vs. Corona«

 

Weitere Informationen

 

Kompetenz

Hygiene und Reinigung

 

Medizin und Pharmaverfahrenstechnik

 

Vorbehandlung und Funktionalisierung