Die schnelle Übertragung von Infektionskrankheiten durch aerosolgetragene Keime wie das SARS-CoV-2-Virus in geschlossenen Räumen ist besonders hoch. Die Entwicklung neuer und praktikabler Lösungen zur Reinigung von Raumluft wurde insbesondere im Zusammenhang des pandemischen Geschehens mit COVID-19 beschleunigt. Die Forschenden im Bereich der Plasma- und Oberflächentechnik des Fraunhofer IST haben in Zusammenarbeit mit der HAWK Göttingen und dem Fraunhofer WKI einen Luftreiniger entwickelt, der die Vorteile von Plasma, UV-C und Photokatalyse miteinander vereint, die Funktion der Luftreinigung erfüllt und zeitgleich eine Oberflächendesinfektion beispielsweise in Krankenhauszimmern ermöglicht.
Das Wirkprinzip beruht auf der Kombination verschiedener physikalischer Methoden in zwei unterschiedlichen Prozessmodi: Die direkte Reinigung der Raumluft durch das Durchströmen des Luftreinigers und die Reinigung und Desinfektion der Oberflächen im Patientenzimmer durch freigesetztes Ozon. Letzteres erfolgt automatisiert ohne Anwesenheit von Personen im Raum. Bei der Konzeptionierung und Optimierung des Luftreinigers haben Strömungssimulationen einen maßgeblichen Anteil. Im Patientenzimmer der Zukunft soll der Luftreiniger erprobt und weiter optimiert werden.